In unserem Spielzeitheft 2023/2024 können Sie ab sofort online stöbern – einmal zum Durchblättern und einmal als PDF-Dokument. Außerdem ist das Spielzeitheft 2023/2024 ab sofort an der Theaterkasse erhältlich.
Heute hat Intendantin Dagmar Schlingmann im Rahmen eines Pressegesprächs gemeinsam mit Generalmusikdirektor Srba Dinić sowie den Spartenleiter:innen Isabel Ostermann (Musiktheater), Ursula Thinnes (Schauspiel), Gregor Zöllig (Tanztheater), Jörg Wesemüller und Iris Kleinschmidt (JUNGES! Staatstheater) sowie Julia Schoch (Staatsorchester) das Programm des Staatstheaters Braunschweig für die Spielzeit 2023/2024 vorgestellt.
32 Neuproduktionen, davon 14 Uraufführungen, stehen auf dem Programm. Dazu kommen zahlreiche Konzerte des Staatsorchesters Braunschweig – Sinfoniekonzerte, Kammer-, Mitmach- und Klimakonzerte sowie JUNGE! Konzerte. Insgesamt lädt das Staatstheater Braunschweig zu fast 600 Vorstellungen ein, locker zusammengehalten durch die Frage, die Polly in Bertolt Brechts / Kurt Weills »Die Dreigroschenoper« (Premiere am 24.03.2024) stellt: Fühlst du mein Herz schlagen?
Ein programmatischer Schwerpunkt ist die Fortsetzung der spartenübergreifenden Projekte mit »Körperfestung / Herzog Blaubarts Burg« nach Béla Bartók (Tanz und Musiktheater), »Koma« von Georg Friedrich Haas (Musiktheater mit Schauspieler:innen) und »Carmina Burana« von Carl Orff (Tanz, Orchester und Musiktheater).
Weitere zentrale Premieren sind im Musiktheater Rossinis »Il barbiere di Siviglia« und »Salome« von Richard Strauss, im Schauspiel »Das mangelnde Licht« von Nino Haratischwili, »State of the Union« von Nick Hornby und »Babettes Fest« nach dem Roman von Karen Blixen sowie im JUNGEN! Staatstheater »Das doppelte Lottchen« von Erich Kästner, das Familienstück zur Weihnachtszeit, »Supergute Tage oder Die sonder-bare Welt des Christopher Boone« nach dem Roman von Mark Haddon (zusammen mit dem Schauspiel) und im JUNGEN! Konzert Prokofjews »Peter und der Wolf«.
Neu im Ensemble des Staatstheaters sind Victoria Leshkevich, Michael Mrosek, Matthew Peña und Veronika Schäfer (Musiktheater); Mariam Avaliani und Ivan Marković (Schauspiel) sowie Razul Singh Gautam, Miriam Kaya, Lucas Roque Machado und Norika Nishidate (Tanztheater).
Das Musiktheater setzt mit »Koma« von Georg Friedrich Haas (Musik) und Händl Klaus (Libretto) sowie der Uraufführung »Searching for Zenobia (AT)« von der Louis-Spohr-Preisträgerin Lucia Ronchetti (Musik) und dem syrischen Dramatiker Mohammad Al Attar (Libretto) seinen Schwerpunkt mit experimentierfreudigen zeitgenössischen Werken fort. »Koma« ist der letzte Teil der sogenannten Schwetzinger Trilogie (2016), in dem auf die Zuschauer:innen ein ganz besonderer Abend wartet, der zum Teil in völliger Dunkelheit stattfinden wird. »Searching for Zenobia (AT)« erzählt eine Geschichte über Flucht, Identität und Heimat und ist eine Kooperation des Staatstheaters Braunschweig mit dem Musiktheaterfestival Münchener Biennale. Die Produktion »Körperfestung / Herzog Blaubarts Burg« nach Béla Bartók setzt die Zusammenarbeit mit dem Tanztheater fort. Der Klassiker »Il barbiere di Siviglia« von Gioachino Rossini und die charmante Opéra-comique »Béatrice et Bénédict« von Hector Berlioz zelebrieren die Irrungen und Wirrungen der Liebe. »Tosca«, »Salome« und die Wiederaufnahme »La bohème« runden das vielfältige Musiktheaterprogramm ab.
Die Spielzeit 2023/24 des Schauspiels ist eine Einladung an das Publikum, das (und im) Theater zu feiern, sich auf ästhetische Entdeckungsreisen zu begeben und die Sinne zu schärfen. Mit einem Fest, einer Vernissage, beginnt Nino Haratischwilis Roman »Das mangelnde Licht«, der uns in die gewaltvolle georgische Geschichte hineinzieht und doch ein kraftvolles Plädoyer für die Freundschaft ist. »Babettes Fest« von Karen Blixen feiert die Kunst wie die Kunst des Kochens auf eine zarte, berührende Weise. Und auch in Brechts »Dreigroschenoper« wird gefeiert – denn erst kommt das Fressen, dann die Moral. Wie sinnlich aufregend Digitalität im Theater sein kann, zeigt sich in Bernhard Mikeskas »Mädchenmörder :: Brunke – Eine VR-Inszenierung mit Thomas Brasch«, die auch eine Braunschweiger Geschichte ist. Simon Stephens´ / Mark Haddons »Supergute Tage – oder Die sonderbare Welt des Christopher Boone« macht einen autistischen Jungen zum Helden und dessen sinnlichen Erfahrungsraum verstehbar. Heiß, heißer wird es in »Garland«, Svenja Viola Bungartens von Hollywood angehauchtem Roadmovie zur Erderwärmung. Die Spielstätte Aquarium verwandelt sich in ein Atelier, einen Kunstraum, der mit »Party in a Nutshell«, einer Inszenierung über Kunst und Rausch, eröffnet wird. Zahlreiche junge Theaterkünstler:innen werden diesen Ort über die Saison immer wieder neu erlebbar machen.
Das Tanztheater setzt seine spartenübergreifende Zusammenarbeit mit dem Musiktheater fort. Der renommierte Choreograf und Regisseur Guy Weizman findet unter dem Titel »Körperfestung« einen neuen Zugang zu Béla Bartóks Oper »Herzog Blaubarts Burg«. Ein außergewöhnliches Bühnenspektakel verspricht Carl Orffs »Carmina Burana« unter der Leitung von Gregor Zöllig zu werden, in dem nicht nur Tänzer:innen auf der Bühne mitwirken, sondern auch Chor, Extrachor, Kinder- und Jugendchor sowie Solist:innen des Musiktheaterensembles und das Staatsorchester Braunschweig beteiligt sind. Die Choreografinnen Sita Ostheimer und Dunja Jocić stellen mit ihren Arbeiten in dem Doppelabend »Existential« die große choreografische Vielfalt des Tanzes auf der Bühne des Kleinen Hauses vor. Wie jedes Jahr erarbeiten tanz-begeisterte Laien unter dem Titel »tanzwärts« thematisch angebundene Tanzprojekte unter professionellen Bedingungen.
Die Kinder- und Jugendtheatersparte am Staatstheater Braunschweig, gegründet 1983/1984 als eine der ersten im deutschsprachigen Raum, feiert in dieser Spielzeit ihren 40. Geburtstag. Unter der Leitung von Jörg Wesemüller und Iris Kleinschmidt startet das JUNGE! Staatstheater mit einem Konzert für Musikfans ab 5 Jahren. »Naftules Reisen« ist eine sinfonische Geschichte von und mit Helmut Eisel und nimmt sein Publikum mit in die Welt des Klezmers. In Kooperation der Sparten Tanztheater und Konzert entsteht zur Musik von Antonio Vivaldi die Tanzproduktion »Die vier Jahreszeiten« unter der Leitung von Barbara Fuchs. Seit 2003 kreiert sie innovative Tanzstücke für junges Publikum. Jörg Wesemüller (Regie), Jasna Bošnjak (Bühne und Kostüm) und Jörg Wockenfuß (Musik) inszenieren das Familienstück zu Weihnachten:
Erich Kästners turbulente Verwechslungsgeschichte »Das doppelte Lottchen«. Emel Aydoğdus Uraufführung »Die Vertretungsstunde (Über)Leben«, ein Klassenzimmerstück, ist Teil des ETC Young Europe-Projekts mit insgesamt neun Produktionen, die in diesem Rahmen europaweit zur Premiere gebracht werden. In der neuen Spielstätte des LOT Theaters im Leonhard Quartier feiert »Fühlst du mein Herz schlagen?« Premiere. In dieser Stückentwicklung folgen Iris Kleinschmidt und Johanna Schatke den Biografien und Soundtracks von Solist:innen des Braunschweiger Musiktheaterensembles und entwickeln daraus einen Vormittag für Menschen zwischen 10 und 14 Jahren. Schließlich wird eine zweite tanz JUNG!-Premiere für jugendliches und erwachsenes Publikum im April gefeiert: »The Rabbit Hole«. In dieser Produktion lotet die Choreo-graphin Sara Angius die Untiefen unserer Persönlichkeiten aus.
Das Staatsorchester präsentiert sich erstmals mit einem Spielzeitprogramm der künstlerisch-programmatischen Doppelspitze von Generalmusikdirektor Srba Dinić und Orchestermanagerin Julia Schoch. Gleich zu Beginn der Spielzeit erklingt im großen Eröffnungs-Sinfoniekonzert unter musikalischer Leitung der international renommierten Dirigentin Ruth Reinhardt Beethovens 9. Sinfonie. In Zusammenarbeit mit dem Chor des Staatstheaters werden unter der Leitung von Srba Dinić zwei weitere Sinfoniekonzerte mit Werken von Brahms und einer großen russischen Kantate Schostakowitschs stimm-gewaltig gestaltet. Neben Kurt Weills »Dreigroschenoper«, die im Schauspiel zu erleben ist, präsentiert das Staatsorchester seine 2. Sinfonie, die 1933 im französischen Exil entstand. Besonderen Glanz bringt der diesjährige Artist in Residence nach Braunschweig: Stefan Dohr, international gefeierter Solo-Hornist der Berliner Philharmoniker, wird nicht nur in drei Sinfoniekonzerten zu erleben sein, sondern eines davon selbst musikalisch leiten.
Die Saison startet früh mit der Burgplatz-Premiere von Giacomo Puccinis Oper »Tosca« am 26. August. Zur Feier des offiziellen Spielzeitauftakts lädt das Staatstheater Braunschweig am 17. September ein, wenn erstmals ein Sinfoniekonzert das anschließende Theaterfest einläutet, das zum zweiten Mal mit den direkten Nachbarn als große »Kulturmeile« entlang des Museumsparks stattfindet. Zum Abschluss der Spielzeit wird vom 13. bis 23. Juni 2024 das Staatstheater Braunschweig zum 15. Mal Veranstalter des Festivals Theaterformen sein.
Der Vorverkauf für die Spielzeit 2023/2024 startet am Samstag, den 10. Juni 2023 über www.staatstheater-braunschweig.de, die Theaterkasse, das Kartentelefon 0531 1234 567 sowie über besucherservice@staatstheater-braunschweig.de.