
1. Sinfoniekonzert
Sonntag, 20.09.2020 um 11:00 Uhr
Stadthalle
mit Werken von Korngold und Schubert
Zyklus Mythos 9. Sinfonie
Erich Wolfgang Korngold
Violinkonzert D-Dur op. 35
Franz Schubert
Sinfonie C-Dur D 944
Musikalische Leitung Srba Dinić
Solist Josef Ziga, Violine
Der Zyklus »Mythos 9. Sinfonie« ist der wesentliche Beitrag des Staatsorchesters Braunschweig zum Beethoven-Jahr 2020. Begonnen hat er im Januar mit der Aufführung der 9. Sinfonie von Gustav Mahler, der sich wie alle wichtigen Komponisten des 19. Jahrhunderts an der sinfonischen Hinterlassenschaft Beethovens abgearbeitet hat. Zu der geplanten Aufführung von Anton Bruckners »Neunter« kam es wegen der einsetzenden Corona-Krise im März nicht mehr; und es wird wohl noch eine Weile dauern, bis sinfonische Werke mit sehr großer Besetzung wieder aufgeführt werden können. Deshalb wird der Zyklus nun im 1. Sinfoniekonzert der neuen Saison mit der deutlich kleiner besetzten, klassizistischen »Großen Sinfonie in C-Dur« von Franz Schubert fortgesetzt. Schubert (1797-1827) komponierte diese unter dem unmittelbaren Eindruck der Uraufführung von Beethovens 9. Sinfonie in Wien. Über die von Robert Schumann gepriesene »himmlische Länge« von einer knappen Stunde waren die Zeitzeugen noch uneins.
Erst 1839 wurde die Sinfonie posthum im Leipziger Gewandhaus unter Felix Mendelssohn Bartholdy erfolgreich uraufgeführt und setzte sich ungekürzt und nachhaltig unter den zehn beliebtesten Sinfonien weltweit durch. Schubert schaffte es trotz der übermächtigen
Vorlage, mit seinem großen Werk die Musikwelt zu beeinflussen. Atemberaubende vier Sätze, eingeleitet von einem unisono Hörner-Ruf – viele Sinfonien eröffneten danach plötzlich mit einem solchen.
Neben den »himmlischen Längen« Schuberts sind im Eröffnungskonzert die von der eigenen Filmmusik geprägten Klänge des Violinkonzerts von Erich Wolfgang Korngold (1897-1957) zu erleben, das dieser in den 1930er Jahren im amerikanischen Exil schrieb. Korngold besaß die Fähigkeit, zwischen Tradition und Hollywood, zwischen spätromantisch-tonal und schwelgerischem Sound zu changieren. Einige Schlaginstrumente wie Vibraphon, Glocken oder auch Harfe und Celesta ergänzen das Instrumentarium. Das Konzert ist gespickt mit den aberwitzigsten technischen Schwierigkeiten: Doppelgriffe, Springbogen, Flageoletts in stratosphärischen Höhen – kein Problem für den Geiger, für den das Werk gedacht war, Jascha Heifetz, genauso wenig wie für den Solisten des Abends, Josef Ziga.
Die Einführungen finden jeweils 45 Minuten vor Konzertbeginn im Großen Saal der Stadthalle statt.
»Weller für Okerwelle« mit Martin Weller | 9 Minuten
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