10. Sinfoniekonzert

10. Sinfoniekonzert

10. Sinfoniekonzert

Ludwig van Beethoven Ouvertüre zu »Die Geschöpfe des Prometheus« op. 43

Jan Koetsier Concertino für Tuba und Streichorchester op. 77

Franz Schubert Sinfonie Nr. 4 in c-Moll D 417 »Tragische«

Beethoven bekam im Jahr 1800 einen Kompositionsauftrag von dem gefeierten Tänzer und Choreografen Salvatore Viganò der Wiener Ballett-Compagnie. Seine dritte Wiener Produktion trug den Titel »Die Geschöpfe des Prometheus«. In der Geschichte von der Erschaffung und geistigen Erweckung des ersten Menschenpaares fand Viganò einen idealen Stoff für die damals übliche pantomimische Darstellungsweise auf der Tanzbühne. Von Beethoven wurde eine dafür notwendige »musique qui parle«, eine sprechende Musik, erwartet. In ihrem Duktus sind einige Nummern von Beethovens Ballettmusik aber auch brisante symphonische Musikstücke. So bildet etwa der Beginn der Ouvertüre, die unabhängig vom Ballett als eigenständiges Konzertstück bis heute im Repertoire überlebt hat, einen deutlichen Anklang an den Beginn der Ersten Sinfonie: Da wie dort eröffnet Beethoven mit einem Sekundakkord, mit einem unaufgelösten Signal also, das die Spannung auf das Kommende erhöht. Beethovens Lust auf metrische Unregelmäßigkeiten durch Synkopen erhöht die Dynamik in dieser Ouvertüre, die in einer virtuosen Koda mündet.

 

Für das mächtige Blechblasinstrument Tuba gibt es zu wenig Sololiteratur. Die Qualität des singenden Tons, der virtuosen Beweglichkeit und dem manchmal exzentrischen Humor, der sich in ihrem massiven Rahmen verbirgt, kommen am besten zur Geltung, wenn die Tuba von den anderen Blechblasinstrumenten entfernt und allein vor einem Streichorchester aufgestellt wird. Das »Concertino« von Koetsier ist ein Gruß zum »Jahr der Tuba 2024« Der dritte Satz ist eine gut gelaunte bayerische Volksparodie, in der die Tuba die wichtigste Rolle spielt.

 

Die Sinfonie Nr. 4 entstand im April 1816, als Schubert gerade einmal 19 Jahre alt war. Schubert setzte mit der Komposition seinen Wunsch um, erstmals eine Sinfonie in einer Moll-Tonart zu schreiben. Äußerer Anlass für die Komposition der Sinfonie war das »Hatwig’sche Orchester«, für das vermutlich die Sinfonie Nr. 4, die Sinfonie Nr. 5 und die Sinfonie Nr. 6 entstanden. Vom Komponisten nachträglich selbst so betitelt, bezieht sich der Titel »Tragische« auf die aufgewühlten Momente, die man im Werk findet. Er gab wiederholt Anlass zu Diskussionen und Kritik: Allgemein schien es ein Problem darzustellen, »dass Schubert sich mit dem Werk ein geistiges Problem gestellt habe, dem er in seiner Jugend noch gar nicht gewachsen war: statt »tragisch« wurde dem jungen Erwachsenen nur »pathetisch« zugestanden.« Machen wir uns selbst einen Eindruck.

Besetzung

Musikalische Leitung: Srba Dinić


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Termine


  Letzte Aufführung: Mo 03.06.2024