
4. Sinfoniekonzert
Zyklus Beckmann
Wolfgang Rihm
Der Maler träumt. Ein Traum-Gesicht von Max Beckmann
Charles Ives
Central Park in the Dark
Ernst Krenek
Zwei Arien und Zwischenmusik aus »Jonny spielt auf«
Wolfgang Amadeus Mozart
Sinfonie C-Dur Nr. 41 KV 551 »Jupiter«
Wolfgang Rihms »Traum-Gesicht« entstand als musikalische Auseinandersetzung mit dem Vortrag »Über meine Malerei«, den Max Beckmann 1938 in London gehalten hatte. Darin schilderte der Maler ein »sonderbares Lied«, mit dem ihm eine seiner gemalten Figuren in einem Traum entgegentrat – beginnend mit den verrätselten Worten: »Füllt eure Kürbisse mit Alkohol und gebt mir selbst den größten.« In Beckmanns künstlerischem Selbstverständnis, »die Magie der Realität zu erfassen und diese Realität in Malerei zu übersetzen – das Unsichtbare sichtbar [zu] machen durch die Realität«, fand Rihm nach eigenem Bekunden seine eigene Auffassung des künstlerischen Schaffens gespiegelt und schuf mit seinem Beckmann-Werk für Bariton und Kammerorchester ein faszinierendes Zeugnis dieser Verwandtschaft über die Grenzen der Zeiten und Kunstformen hinweg.
Das Porträt einer Nachtstimmung am New Yorker Central Park komponierte Charles Ives mit dem 1906 entstandenen »Central Park in the Dark«: Die nächtliche Stille des zentral gelegenen Parks wird immer wieder von typischen Stadtgeräuschen unterbrochen; ein Straßensänger bietet seine Kunst dar, von fern zieht eine Kapelle vorbei, deren lärmendes Treiben die Stille des Parks kurzzeitig übertönt. Doch bald ist auch von ihr nur noch ein leises Echo zu hören – »and we walk home«.
Neben der »Dreigroschenoper« von Bertolt Brecht und Kurt Weill war Ernst Kreneks »Jonny spielt auf« der größte Bühnenerfolg der Weimarer Republik. Die Geschichte um den Musiker Jonny, der in einem Pariser Hotel nicht nur Frauenherzen stiehlt, wurde zu einem (Skandal-)Erfolg sondergleichen, nicht zuletzt der außergewöhnlich farbenreichen Musik Kreneks wegen, der Elemente aus dem Jazz und populäre Tänze wie Foxtrott und Tango in seine Oper einfließen ließ. »Beckmann schwärmt für Mozart«, lautete Punkt 8 in einer kurzen Liste autobiographischer Notate, die Max Beckmann 1924 verfasste. Im Schaffen Mozarts wird die drei Jahre vor seinem Tod komponierte letzte Sinfonie oft der Status eines Opus summum zugeschrieben – und auch wenn heute nicht mehr eindeutig nachvollziehbar ist, woher diese strahlende C-Dur-Sinfonie den Beinamen »Jupiter« erhielt, wirkt die Gleichsetzung mit dem lichtbringenden höchsten Gott der römischen Mythologie doch mehr als treffend.
Musikalische Leitung Marc Niemann
Solist:innen Mitglieder des Musiktheaterensembles
Während der Sonntags-Sinfoniekonzerte bieten wir ab 10:30 Uhr eine kostenlose Kinderbetreuung für Kinder zwischen 4 und 10 Jahren an. Eine Voranmeldung ist unter junges@staatstheater-braunschweig.de zwingend erforderlich. Weitere Informationen erhalten Sie auch telefonisch unter 0531 1234508.