Ludwig van Beethoven: Egmont Ouvertüre
Klaus Dillmann: Oboen-Sonatine mit Streichorchester (Uraufführung)
Johannes Brahms: Sinfonie Nr.4 in e-Moll op. 98
Den Kompositionsauftrag für eine Schauspielmusik zu Goethes Trauerspiel »Egmont« erhielt Ludwig van Beethoven vom Wiener Hoftheater im Herbst 1809. Dieser brachte ihm nicht nur das dringend benötigte Honorar: Beethoven konnte in dieser Musik seine Erfahrungen im französisch besetzten Österreich vertonen. Im goetheschen Trauerspiel setzt sich der niederländische Graf Egmont gegen die spanische Fremdherrschaft zur Wehr, Beethovens Wahlheimat Wien ächzte unter der napoleonischen Besatzung. Goethes Stück traf dabei genau Beethovens politische Gefühlslage: Nachdem er anfangs noch Hoffnungen in Napoleons Reformen setzte, war er inzwischen erzürnt über dessen skrupellose Methoden.
Nach Beethovens Ouvertüre kommt es im 7. Sinfoniekonzert zu einer Uraufführung eines Braunschweiger Originals. Der Komponist Klaus Dillmann war von 1955 bis 1988 Solo-Kontrabassist des Staatsorchesters, begleitete in dieser Position selbst unzählige Sinfoniekonzerte. Nun wird anlässlich seines 100. Geburtstages seine OboenSonatine in der Fassung mit Streichorchester an seiner alten Wirkungsstätte uraufgeführt.
Als Johannes Brahms seine 4. Sinfonie vollendete, war er längst ein hochgeachteter, verehrter Komponist und konnte zahlreiche Ehrungen sein Eigen nennen. Dennoch wurde der Komponist im Alter nachdenklicher und stiller, was sich in seiner letzten Sinfonie widerspiegelt, die auch als Brahms’ »Elegische« bezeichnet wird. Brahms führt seine Zuhörer:innen von einem balladenhaften Beginn über einen verträumten zweiten und prunkvollen dritten Satz zu einer finalen Passacaglia, in der das Thema in 30 einzigartigen Variationen erklingt.
Für den Oboisten Albrecht Mayer, Urgestein der Berliner Philharmoniker, ist Braunschweig keine unbekannte Wirkungsstätte, verbindet ihn doch eine langjährige Zusammenarbeit mit dem Staatsorchester. In diesem Konzert erleben wir ihn nicht nur mit seinem Instrument, sondern auch als Dirigenten.