Schauspiel & JUNGES!
Sophokles / Roland Schimmelpfennig
Im Streit um die Herrschaft über Theben haben sich die Brüder Etéokles und Polyneikes gegenseitig getötet. Mit Kreon übernimmt nun ein Mann die Macht, der glaubt, nur sich selbst Rechenschaft zu schulden, der überzeugt ist, der Staat gehöre dem Herrscher.
Kreons erste Amtshandlung besteht darin, Polyneikes, dem Angreifer Thebens, das Recht auf seine Bestattung zu entziehen. Mehr noch: bei Androhung der Todesstrafe ist es jedem verboten seinen Körper zu begraben. Antigone beerdigt ihren Bruder dennoch und erfüllt damit das ewige Gesetz der Götter und der Geschwisterliebe. Eine junge Frau leistet Widerstand gegen ein unmenschliches Gesetz und folgt ihren unerschütterlichen Überzeugungen – auch um den Preis des Todes. Es scheint ein ungleicher Kampf zu sein zwischen Kreon und Antigone: Auf der einen Seite ein routinierter Herrscher, der das Recht für seinen politischen Machtanspruch benutzt. Auf der anderen Seite eine fast rechtlose junge Frau, der es dennoch gelingt, ein ganzes System ins Wanken zu bringen.
Roland Schimmelpfennig findet für Sophokles’ 2.500 Jahre altes Stück eine so zeitgemäße und direkte Sprache, dass uns der Konflikt ganz nah rückt.