Aus der Fremde

Aus der Fremde

Aus der Fremde

Sprechoper in 7 Szenen von Ernst Jandl

Ernst Jandl war ein österreichischer Dichter (1925-2000), der mit Leidenschaft und Neugier beständig darum ring, Grenzen zu überwinden und neue Formen zu suchen. Neben seiner experimentellen Lyrik in der Tradition der Konkreten Poesie verfasste er ab Mitte der 1970er Jahre auch zwei Theaterstücke – »die humanisten« sowie »Aus der Fremde«, das 1980 mit dem Mülheimer Dramatiker­preis ausgezeichnet wurde. Regisseur Christoph Diem und sein Team bringen das literarische Schmuckstück über die Schaffenskrisen eines Schriftstellers nun erstmals in Braunschweig auf die Bühne.
 

»er«, Schriftsteller, lädt »sie«, ebenfalls Schriftstellerin, tagtäglich zum Abendessen ein. Das Schreiben fällt ihm schwer und »er« kämpft mit seinen Depressionen genauso wie mit dieser »papierenen Zeit…«. Als kongeniale, scheinbar talentiertere Partnerin stützt »sie« ihn, der seiner Meinung nach »im Morast steckt, während sie den Sternen nahe« ist. Bestechend ist, wie sich im Verlauf des Stückes die Situation umdreht und der über sich schreibende Dichter sich plötzlich inmitten der Handlung wiederfindet.
 

Ausgangspunkt der Inszenierung von Christoph Diem (Regie), Wolf Gutjahr (Raum­installation) und Florian Barth (Kostüme & Video) ist ein Zitat der großen Dichterin Friederike Mayröcker, die über ihre langjährige Beziehung zu Ernst Jandl schrieb: »Wir leben in einer Beziehung wie im Walde. Ich stelle mir das mit Bäumen vor. Man braucht Luft um sich herum wie die Bäume. Wir sind ja beieinander, aber wir haben das Geheimnis bewahrt: Keiner hat die Einsamkeit des andern angetastet«.


Aufführungdauer: 1 h 20 min, keine Pause

»Aus der Fremde« wird gefördert von der Stiftung Braunschweigischer Kulturbesitz.

Pressestimmen

»Die Inszenierung entwickelt die beiden rastlos lethargischen Sprechmaschinen nach und nach zu strahlend lebendigen Figuren eines autofiktionalen Jandl-Theaters, nähert also Text und Sprecher:in wieder an, lässt Identifikation zu und zeigt im melancholischen Miteinander die zärtliche Offenheit der Liebesbeziehung.«

»Tobias Beyer trifft exzellent den Ton des Beiläufigen, auch Gertrud Kohl tut das Trocken-Unaufgeregte gut. Mit dem Auftauchen der dritten Figur (Valentin Fruntke) wird die indirekte Rede fast virtuos-lustig potenziert.«



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Termine

Do 12.12.2024
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So 12.01.2025
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