Das Rheingold

Das Rheingold

Das Rheingold

Musikdrama von Richard Wagner
Vorabend des Bühnenfestspiels »Der Ring des Nibelungen« in vier Bildern
Dichtung vom Komponisten
in deutscher Sprache mit Übertiteln

Aufführungsdauer: ca. 2 Stunden und 35 Minuten, keine Pause

 

Im vielfach als »mystisch« beschriebenen Es-Dur entwickelt sich über Minuten der Beginn des sogenannten Vorabends des »Ring des Nibelungen«. Die Wogen des Rheins, die Kraft der Natur … Diese Natur ist aber bereits zu diesem Zeitpunkt beschädigt, wie wir in der »Götterdämmerung« erfahren werden: Göttervater Wotan war es, der längst die Weltesche beschnitten hat. Nun hat er sich hinsichtlich der neuen Burg für seine Götterfamilie verkalkuliert. Die Bauherren Fafner und Fasolt kann er nicht bezahlen (zumindest nicht mit seiner Schwägerin Freia, da er ohne sie altern und schwach werden würde). Da Wotans gesamtes Machtkonstrukt jedoch auf der Einhaltung von Verträgen fußt, muss eine Lösung her. Die Fügung wollte es, dass zuvor Alberich dem Rhein und dessen Töchtern das Gold entrissen hatte, indem er tat, was Wotan nicht vermochte: der Liebe abzuschwören.

 

Die Konfrontation zwischen ihnen und der unbedingte Machtanspruch beider setzt ein Räderwerk an Ereignissen in Gang, das am Ende der Tetralogie einen ganzen Weltentwurf vernichten wird. In ihrer Inszenierung des »Rheingolds« wird Isabel Ostermann den Fokus auf diese Charaktere legen und hierbei die Verbindungen zwischen den Antagonisten freilegen, deren Willenskräfte sich gegenseitig bedingen und verderben.

 

 

Inhaltswarnung: Diese Inszenierung arbeitet in der ersten Szene mit einer stilisierten Darstellung von sexualisierter Gewalt, die bei bestimmten Personen negative Erinnerungen oder Ängste auslösen kann.

 

Pressestimmen

«Regisseurin Isabel Ostermann zieht etwas auf, was als mutigste «Rheingold»-Inszenierung der letzten Jahrzehnte durchgehen kann. Das furiose, konditionsstarke Orchester (spielt) unter der punktgenauen, empathischen Leitung von Mino Marani. Alle Sängerinnen und Sänger singen wunder­bar textverständlich. Allein Thomas Mohr als Loge ist herausragend. Was für ein Charakterdarsteller – zwischen lustig und konservativ; stimmlich ge­erdet, doch zum Aufgleißen in der Lage – und völ­lig souverän beweglich. Ein Abend zwischen Groß­raumbüro (Wotan) und nerdiger Startup-Compu­ter-Klitsche (Nibelheim). Schockierend fantas­tisch.»

»Es ist schon bei Wagner viel »Götterdämmerung« im »Rheingold«, und in Isabel Ostermanns Inszenierung erst recht. Das Schlussbild ist stark, weil es auf der Höhe ist der visionären Ausblicke Wagners. Fackel gegen Speer, Revolution gegen Taktik, das ist eine Zuspitzung, die packt. Ansonsten machen die Sängerinnen und Sänger den Abend, und zwar mit einer so exzellenten Textverständlichkeit, wie sie sich auch größere Häuser zum Vorbild nehmen könnten. Es ist wunderbar, wie Srba Dinić mit dem bestens aufgelegten Staatsorchester die Es-Dur-Wogen steigert und zusehends aufhellt… Er, durchweg klug und zügig disponierend, liefert einen prächtigen, aber nicht zugedickten Wagner-Klang, das überzeugt.«

»Srba Dinić erreichte mit dem Staatsorchester Braunschweig bei zügigen Tempi eine spannende und dynamisch ständig vorwärts drängende musikalische Interpretation... Besonders stachen die hervorragenden Streicher und die guten Bläser hervor. Das geriet schon fast zu einem musikalischen Krimi. Der Grieche Aris Argiris lieferte wieder eine erstklassige Leistung als Wotan mit kraftvollem Bassbariton, guten Höhen und einem starken mimischen Ausdruck. Michael Mrosek als Alberich machte ebenfalls eine sehr gute Figur. Thomas Mohr zeigte einmal mehr, was für ein großartiger charaktervolle Loge er ist, der die Rolle auch vollumfänglich erfasst und somit für Wotan einen Partner auf Augenhöhe darstellt… Die junge Catriona Morison wartete als Fricka mit einem klangvollen hellen Mezzo auf. Auch die ebenso junge Ekaterina Kudryavtseva beeindruckte stimmlich wie darstellerisch als geschundene Freia. Marlene Lichtenberg bewies einmal mehr ihre guten vokalen Qualitäten als mahnende Erda, beindruckte aber auch mit ihrem schicksalhaften Gang durch die Protagonisten bei ihrem Weg über die ganze Bühne. Nadine Yeghiyan als Woglinde, Milda Tubelytė als Wellgunde und Isabel Stüber Malagamba als Flosshilde sangen ausgezeichnet und agierten in schicken Outfits verführerisch. Maximilian Krummen als Donner, Kwonsoo Jeon als Froh, Rainer Mesecke als Fasolt und Jisang Ryu als Fafner… vervollständigten das gute Ensemble.«



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Termine


  Letzte Aufführung: Di 13.06.2023