Der Diamantenherzog und das brennende Schloss

Der Diamantenherzog und das brennende Schloss

Der Diamantenherzog und das brennende Schloss

Hip-Hop-Musical von Christian Eitner & Peter Schanz mit der Jazzkantine

1830 wurde in Braunschweig – wieder einmal – Geschichte geschrieben: Die Braunschweigerinnen und Braunschweiger machten ihrem Chef buchstäblich Feuer unterm Hintern, fackelten das Schloss am Bohlweg ab und vertrieben Herzog Karl II. aus Stadt und Land. Diese Ereignisse gelten als die einzige erfolgreiche Revolution auf deutschem Boden. Zumindest bis zur Implosion der DDR 1989.

 

Was war damals in Braunschweig passiert? Waren es die Untertanen endgültig leid, von ihrer Obrigkeit niedergehalten zu werden? War der junge Herzog unfähig, sein Land in eine fortschrittliche Zukunft zu überführen? Wer waren die Protagonisten des Aufstandes? Welche Rolle spielten Hannover und das britische Königshaus – was ja teilweise identisch war. Auf jeden Fall waren es hochgradig bewegte Zeiten, die einen heute noch den Atem stocken lassen.

 

Eitner & Schanz, das bewährte Kreativ-Duo für die musikalische Verhandlung Braunschweiger Geschichte und Geschichten, sind in das faszinierende Leben des schillernden Diamantenherzogs eingetaucht: Da gibt es einen jungen Mann, der Zeit seines Lebens gegen das erdrückende Vor-Bild seines Vaters anrennt, dem als Helden verehrten Schwarzen Herzog. Karl wird als Kind verwöhnt und gedemütigt, wird als Junge von Hofschranzen klein und abhängig gehalten, entwickelt einen extrem widersprüchlichen Charakter: Er ist jähzornig und zärtlich, unwiderstehlich und unausstehlich, herrschsüchtig und verschwendungssüchtig, hochintelligent und nicht immer zurechnungsfähig.

 

Zwischen Anfällen von Wut und von Liebe nascht er ständig kostbares Speiseeis und hat dabei andauernd Angst, vergiftet zu werden; er fliegt mit einem Fesselballon über den Ärmelkanal und reist mit der denkbar luxuriösesten Wohnmobilkutsche durch Europa; er hegt und pflegt mit Besessenheit und Investorengeschick seine gewaltige Diamantensammlung; er spielt Schach gegen die besten Schachspieler der Welt, und er liebt »sein« Braunschweiger Theater so sehr, dass er die Sängerinnen und Sänger zu Sonderschichten auf die Probebühne bestellt, um ihnen vorzuführen, wie »es« richtig geht.

 

Seine Gegenspieler sind einerseits Hofbeamte und andere Adelige, die weiter ihre eigenen Süppchen kochen wollen und um ihre Privilegien fürchten, wenn der junge Herzog zu eigenständig wird. Und dann natürlich das Volk: die Lebenswelt der Arbeiter und Kleinbauern und deren wachsendes Elend bleiben Karl vollständig fremd. Brot und Bier werden immer teurer, Arbeitsplätze immer weniger, wer sich nicht als Soldat verkaufen lassen will, erwägt die Auswanderung nach Amerika. Kein Wunder, wenn in Schwester Habenichts Gastwirtschaft eine Keimzelle des Aufstandes entsteht: es reicht nicht mehr, sich den Frust nur von der Seele zu trinken – jetzt ist die Zeit zum Handeln gekommen!

 

Das neue Eitner & Schanz-Stück »Der Diamantenherzog und das brennende Schloss« erzählt in der alten Geschichte von den ewig aktuellen Themen: Es geht um Politik & Widerstand, Genie & Wahnsinn, Liebe & Intrige – zwischen Herzogshaus & Wirtshaus, im Schloss & auf der Straße und im Theater, also fast am Originalschauplatz…

 

Und das Ganze mit heutiger Musik vom Prolog bis zum Finale neu durchkomponiert, mit viel Hip Hop, mit Soul und R&B, mit hymnischen Balladen – Pathos, Rührung, Humor: also einfach fette Unterhaltung. Und es ist unglaublich, wie großartig diese Musik zum historischen Stoff passt.

 

Hauptsponsor der Produktion ist die Öffentliche Versicherung Braunschweig, die seit vielen Jahren als Partner des Staatstheaters bereits zahlreiche Stücke ermöglicht hat. Knud Maywald, Vorsitzender des Vorstandes der Öffentlichen, ist bereits voller Vorfreude auf den Diamantenherzog: »Die Idee, die unglaublichen Stadt-Geschichten rund um den skurrilen Herzog Karl II. mit Pop und Rap zu kombinieren, verspricht Großartiges. Und mit dem bewährten Team hinter dem Stück kann sowieso nichts schief gehen. Wir sehen uns im Theater!«.

Podcast zum Stück


Das Autorenduo Christian Eitner und Peter Schanz über ihr neuestes Werk mit der Jazzkantine. Facts und Songs rund um die Entstehung des Hip Hop-Musicals über Herzog Karl II. und die erste Revolution auf deutschem Boden. Zum Podcast geht es hier.

 

 

Aufführungsdauer: ca. 2 Stunden und 15 Minuten, inklusive Pause

 

Besetzung

Musikalische Leitung: Christian Eitner
Regie: Peter Schanz
Choreografie: Sonja Böhme
Bühne: Caroline Schwarz
Kostüme: Julia Burkhardt
Karl II. von Braunschweig: Arne Stephan
sowie u.a.: Cappuccino, Maike Jacobs, Anika Loffhagen, Louie, Sascha Münnich, Markus Schultze, Josef Ziga, Tachi, Julia Wunderlich, Daniel P. Martins, Heiner Schmitz, Dirk Schaadt, Christian Winninghoff, Tom Bennecke


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Termine


  Letzte Aufführung: Sa 01.07.2023