Operette in drei Aufzügen von Johann Strauss (Sohn)
Libretto von Carl Haffner und Richard Genée nach den Komödien »La Réveillon« von Ludovic Halévy und Henri Meilhac und »Das Gefängnis« von Roderich Benedix / in deutscher Sprache mit Übertiteln
In Johann Strauss’ dritter Operette »Die Fledermaus« – die für viele als die Operette schlechthin gelten dürfte – entspinnt sich aus den Plänen des Dr. Falke ein rasantes Verwechslungsspiel voller beißender Ironie, schwelgerischem Walzer und rauschender Feste. Jener Falke wurde von seinem Freund Eisenstein nach einem Karnevalsfest allein in einem Wäldchen zurückgelassen, sodass er zum Gespött der Leute noch im Fledermauskostüm nach Hause laufen musste. Solche Schmach lässt er nicht auf sich sitzen und plant nun die »Rache der Fledermaus«.
Für das Wiener Publikum kam dieses lustige Treiben in Zeiten der Wirtschaftskrise gerade recht: In der »Fledermaus« konnten sich die einen in bessere Zeiten zurückträumen, für die anderen wurde sie zur Projektionsfläche für den eigenen Wunsch nach sozialem Aufstieg und den Spott über die ausufernde Dekadenz der (adligen) Obrigkeit. Strauss und sein Librettist Richard Genée tauchten in ihrer neuen Operette direkt ein in die Wiener Salongesellschaft: Eisenstein und Falke, die scham- und zügellos ihr Leben nur nach eigenem Gutdünken gestalten, Stubenmädchen Adele, die von einem besseren Leben als Schauspielerin träumt und der Maskenball des Prinzen Orlofsky, bei dem alle Standesunterschiede aufgehoben scheinen.
Strauss’ Musik steht der Handlung in Rasanz und Nostalgie in nichts nach, noch heute sind die ca. 120 Melodien der Operette weltbekannt und überall können Menschen bei Zeilen wie »Glücklich ist, wer vergisst, was doch nicht zu ändern ist« für ein paar Stunden ihrem Alltag entfliehen.
»Die Fledermaus« wird gefördert von der Stiftung Braunschweigischer Kulturbesitz.