Dramma giocoso in zwei Akten
von Wolfgang Amadeus Mozart
Libretto von Lorenzo Da Ponte nach Giovanni Bertatis / in italienischer Sprache mit deutschen Übertiteln
Der Don Juan-Mythos ist seit dem 17. Jahrhundert fest in der europäischen Kulturgeschichte verankert. Durch Mozarts und Da Pontes Opern-Adaption bekam er 1787 neuen Schub. Nicht umsonst betitelte E.T.A. Hoffmann »Don Giovanni« als ›Oper aller Opern‹: Bis heute gehört das Werk zu den am meisten gespielten und inszenierten Werken des Repertoires. Die Geschichte des ruhe- und rastlosen Verführers fasziniert das Publikum auf der ganzen Welt.
Don Giovanni ist ständig auf der Suche nach neuen erotischen Abenteuern, verführt eine Frau nach der anderen und hinterlässt dabei eine Spur zerstörter Beziehungen. Welchen Schaden die anderen nehmen, ist ihm gleichgültig. Mit falschen Versprechungen eilt er von einer Eroberung zur nächsten, ohne ein wirkliches Ziel vor Augen zu haben, bis er am Ende von seinen eigenen Taten eingeholt wird. Sein unbedingter Freiheitsdrang wirkt gleichzeitig reizvoll und faszinierend, so wird er zur Projektionsfläche für unterschiedliche Frauenfiguren und deren Sehnsüchte.
Obwohl »Don Giovanni« als dramma giocoso überschrieben ist und die Oper mit Leporellos »Register-Arie« und Verwechslungsspielen durchaus komödiantische Elemente enthält, fällt eine eindeutige Zuordnung als komische Oper schwer. Wir erleben, wie Giovanni in die Sphären anderer Menschen eindringt, sie aus ihrem gewohnten Umfeld reißt, bisher unausgesprochene Gefühle zum Vorschein bringt und dabei stets den Finger in die Wunde legt.