Dorian G.

Dorian G.

Dorian G.

Ein Bildnis nach Oscar Wilde von Christoph Diem, Holger Schröder

Basil ist Künstler und Dorian Gray sein Modell. Lord Henry, der dritte im Atelier, ist ein Freund des Malers und der Dekadenz. Während der eine ihn malt, verdirbt der andere Dorians reine Seele mit unmoralischen, zynischen Reden. Im selben (unbemerkt) magischen Augenblick, in dem ein besonderes Portrait entsteht, trennen sich Seele und Reinheit. Die eine wandert ins Bild, die andere verbleibt beim Modell.

 

Verstiegen, gewiss ... Aber der Kunst trauen wir immer schon viel zu. Wenn sie uns zu bessern, uns zu erhöhen und sittlich zu reifen vermag, dann ist sie gewiss mächtig genug, uns auch zu verheeren. Im Falle Dorian Gray stiftet sie toxische Freiheit: Freiheit vor Verfall, der Sichtbarkeit moralischen Verfalls. Aus dem unschuldigen jungen Mann kann jetzt ein manipulativer, zersetzender, mordender Parasit werden. Er kann tun und lassen, was er will. Geerbtes Geld ist vorhanden und – sein Porträt übernimmt es für ihn, die Spuren von Niedertracht, Verbrechen, Opium und Alter zu tragen.

 

Oscar Wildes einziger Roman, ein Meisterwerk der Weltliteratur, zeigt, dass Kunst stets mehr ist als das Dargestellte: Sie ist das Ergebnis von Lebensentscheidung, ist Markt und Talent, ist politisch, weil öffentlich, ist privat, weil Sache des künstlerischen Individuums. Sie ist unberechenbar, machtvoll, furchteinflößend. Und schön ist sie. So schön.

 

Kunst stiftet unerwartete Perspektiven ... Also gut: Sehen wir uns den seltsamen Fall an, aus den in Öl gemalten Augen. Wie Dorian sich eine Welt konstruiert, die seinen besonderen Erfordernissen entspricht.

 

Aufführungsdauer: ca. 1 h 40 min, keine Pause

 

Zur Inszenierung »Dorian G.« liegen weitere Hinweise (Content Notes) vor. Diese können bei Bedarf im Bereich Barrierefreiheit unter Sensorische Reize und Content Notes abgerufen werden. 

Besetzung am 30.10.2024

Regie: Christoph Diem
Bühne, Kostüme, Video & Tonspur: Florian Barth
Dramaturgie: Holger Schröder

Pressestimmen

»Am Ende gibt es kräftigen Applaus für eine kompakte, ambitionierte, sprachlich und darstellerisch starke … Kammerversion eines Jahrhundertromans.«



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Termine

Sa 25.01.2025
Aquarium
20:00
Dorian G.