Die Agora schlägt zurück
Schauspiel
Fynn Malte Schmidt & Ensemble
Uraufführung
Die Agora stand im Zentrum des gesellschaftlichen Lebens im antiken Athen, hier wurde diskutiert, zusammen getrunken, Handel getrieben und die Demokratie erfunden. An diesem Ort der öffentlichen Begegnung wurde sicher auch gestritten, aber Streiten und Zuhören waren untrennbar miteinander verbunden.
In Zeiten eines zunehmenden Verlustes von sogenannter »Streitkultur« wird das Aquarium in der Spielzeit 24/25 zur Braunschweiger Agora. Was lässt sich der aktuellen Hetze und Polemik entgegensetzen? Müssen wir die Ursprünge eines demokratischen Selbstverständnisses erst wieder freilegen, so, wie der Archäologe antike Tempelanlagen?
Fynn Malte Schmidt, Spezialist für offene, fast performative, stets immersive Theaterprojekte, wird das Aquarium als Agora eröffnen; so, wie er bereits in der letzten Spielzeit das Aquarium mit einer Vernissage, »Party in a Nutshell«, zum Atelier deklarierte. Und diesmal steht viel auf dem Spiel. Ein Epos muss her. Ein filmisches! Die Agora als Filmset. Menschen in Sandalen oder Latschen, die Rede und Gegenrede praktizierten, Weintrauben aßen und sich unter freiem Himmel dem Theater geradezu hingaben. Davon soll erzählt werden und zwar bildgewaltig!
Ein Rückblick auf eine Zeit und eine Gesellschaft, in der Demokratie Abenteuer und Verheißung bedeutete. Nur wie? In Latschen – klar! Aber wer spielt was? Wer kommt vor und wer nicht? Klar ist nur eins: Wir wollen Menschen wieder in einen Austausch bringen. Erstmal im Latschen-Film und dann mal schauen, wohin uns dieser utopische Ansatz noch führen kann.
Aufführungsdauer: ca. 1 h 40 min, keine Pause
»Das Staatstheater Braunschweig verwandelt die Bühne in eine Agora. Die ist lustiger als das antike Vorbild (…). Der lässig ironische Umgang mit Rollenklischees des Textes sowie die entspannte Verspieltheit, mit der das politische wie auch mentale Befinden unserer Republik karikiert wird, lassen den Abend zu einem vergnüglichen werden. Demokratie auf einmal cool.«