Oper in drei Akten und einem Prolog von Benjamin Britten
Libretto von Montagu Slater nach dem gleichnamigen Gedicht von George Crabbe / in englischer Sprache mit deutschen Übertiteln
Gerüchte verbreiten sich wie ein Lauffeuer: Steht erstmal eine Anschuldigung im Raum, werden Betroffene sie schwerlich wieder los – egal, ob sie sich als wahr herausstellt oder nicht. Welche Folgen das haben kann, zeigt »Peter Grimes«, die erste Oper aus der Feder des britischen Komponisten Benjamin Britten.
Der Fischer Peter Grimes steht vor Gericht – er soll für den Tod seines Schiffsjungen verantwortlich sein. Obwohl ihm die Tat nicht nachgewiesen werden kann und er freigesprochen wird, gilt er für alle im Dorf als Schuldiger. Sie lassen keine Gelegenheit aus, ihn damit zu konfrontieren, er wird zum Sündenbock und Prügelknaben. Mit aller Kraft versucht er, seinen Namen reinzuwaschen, ein erfolgreicher Fischer zu werden und so seinen Weg zurück in die Gesellschaft zu finden. Dabei verfällt er fast in einen Wahn, nimmt keine Rücksicht mehr auf andere, kapselt sich immer weiter ab und läuft blind in die Katastrophe.
Benjamin Britten ließ sich für sein Erstlingswerk von seinem eigenen Leben an der britischen Küste inspirieren und fängt so die einzigartige Atmosphäre des britischen Fischerdorfs ein. Er findet Klangbilder für die ganze Erhabenheit und Gewalt des Meeres – allen voran in den eindrucksvollen Zwischenspielen, die aufgrund ihrer Qualität immer wieder auf den Konzertbühnen zu hören sind – und den Spott des Dorfes, er untermalt den tragischen Weg des Peter Grimes. Nicht umsonst gehört dieses Werk zu den erfolgreichsten Opern des 20. Jahrhunderts.