Oper in drei Akten (15 Szenen) von Alban Berg
Nach einem Dramenfragment von Georg Büchner / in deutscher Sprache mit Übertiteln
In einer abgestumpften, ausbeuterischen und von klaren Hierarchien geprägten Gesellschaft ist der Soldat Wozzeck ein machtloser Außenseiter: In einfachsten und prekären Umständen lebend steht er im sozialen Gefüge ganz unten. Jemand wie er hat »nur ein Eckchen in der Welt«: Die Liebe zu Marie und ihrem gemeinsamen unehelichen Kind. Von seinem Hauptmann unterdrückt und von einem Arzt für menschenverachtende Experimente missbraucht, plagen ihn zunehmend Wahnvorstellungen. Als Marie dann noch eine Affäre mit dem Tambourmajor beginnt, verliert Wozzeck den letzten Halt. Die Aussichtslosigkeit seiner Existenz treibt ihn schließlich selbst zu einer Gewalttat.
Bei der Uraufführung seiner Adaption von Georg Büchners Fragment vor 100 Jahren, am 14. Dezember 1925, stieß Alban Bergs »Wozzeck« noch auf Unverständnis. Heute gilt seine facettenreiche Partitur als Meilenstein der Moderne. In ihr vereint er nicht nur verschiedene Stile und Formen vom Barock bis zur Spätromantik und Atonalität, sondern nutzt die gesamten Möglichkeiten der Stimme von gesprochenem Wort, rhythmischem Sprechen bis zu ariosem Gesang und schafft ein musikalisch expressives Seelendrama, das – wie die zentralen Themen der Handlung – bis heute nichts an Intensität verloren hat.
Aufführungsdauer: ca. 1 h 50 Min, keine Pause
Altersempfehlung: ab 16 Jahren
Content Notes:
Seelische und körperliche Gewalt, Femizid, Essstörung, Ausbeutung, Selbstverletzung, Suizid
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*»Stück und Schnack« bietet die Gelegenheit, in einer Gruppe Vorstellungen zu besuchen und anschließend bei einem Getränk mit dem:der Produktionsdramaturg:in ins Gespräch zu kommen. Alle Termine und weitere Informationen
»Wozzeck« wird gefördert von der Stiftung Braunschweigischer Kulturbesitz.
»Im Zuschauersaal ist schaurige Gänsehaut vorprogrammiert, durch das substanzielle Aussingen der Partien und durch das durchgehend starke Ensemble. Verstärkt wird Wozzecks zerrissenes Seelenleben durch einen zusätzlichen Darsteller: Auf einer passen übergeordneten Bühnen- und metaphorischen Gefühlsebene performt Künstler Frederic Krauke Wozzecks Versehrtheit (...)«