©Ursula Kaufmann
 
Ringprojekt

Siegfried – Eine Bewegung

 
Alle Termine
Freitag, 09.06.2023
19:30 Uhr, Großes Haus
Einführung 45 Min vor Beginn
Freitag, 16.06.2023
19:30 Uhr, Großes Haus
zum letzten Mal
Einführung 45 Min vor Beginn Nachgespräch mit Steffen Schleiermacher
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zum letzten Mal

Freitag, 16.06.2023 um 19:30 Uhr

Großes Haus

Einführung 45 Min vor Beginn Nachgespräch mit Steffen Schleiermacher

Tanztheater
Auftragswerk des Staatstheaters Braunschweig
Uraufführung

 

Aufführungsdauer: ca. 1 Stunde und 25 Minuten, keine Pause

 

Zur Audioeinführung von Ira Goldbecher | 12 Minuten

 

Wagners Protagonist Siegfried spürt zwar viel, begreift jedoch wenig. Er ist voller Tatendrang und hat trotzdem keine Richtung. In einer Welt, die etwas verspricht, das sie nicht geben kann, macht ihn das empfindsam für den Missbrauch derjenigen, die seine Kraft zu ihrem Vorteil ausbeuten wollen. Allein unter
Wasser kann Siegfried Zuflucht, Geborgenheit, Schwerelosigkeit und Stille erfahren. Die Begegnung mit einer radikalen Gruppe, die seiner Energie und Suche nach Identität eine Form gibt, erfüllt Siegfried mit Bedeutung. Denn um etwas Neues zu erschaffen, muss etwas Altes weichen.

 

Der Leipziger Komponist Steffen Schleiermacher transferiert den inhaltlichen Kern aus Wagners Musikdrama in eine Lebensrealität, in der Natur nur noch eine Behauptung ist. Um der Katastrophe zu entkommen, braucht es den Idealismus der Jugend und die Kraft einer vorwärtsstrebenden Gruppe. Denn Siegfried ist kein Einzelner. Siegfried – das ist eine Bewegung. Die Vision einer Welt, die sich hinter den Mauern des ungerechten Wohlstands befindet, ist das Zulassen der Möglichkeit, ein gutes Leben auch anders denken zu können.

 

 

Nachgespräch mit Steffen Schleiermacher am 16. Juni 2023

 

Als letztes Nachgespräch in unserer Gesprächsreihe »Siegfried – Eine Bewegung« laden wir den Komponisten Steffen Schleiermacher ein, um mit uns gemeinsam über Betonwände, die Illusion von Natur und den Geist der Jugend zu philosophieren.

Pressestimmen

»Gregor Zöllig zeigt ungeheuer kraftvollen Tanz, der seine Bewegungsenergie meist aus dem exzellenten 17-köpfigen Ensemble schöpft. Kampfsport und Akrobatik sind auf langen Strecken nicht weit entfernt; aus diesem Tanztheater dampft eine Körperlichkeit, gegen die die Natur sich schwertut, die Hank Irwin Kittels mit wenigen Mitteln bildgewaltige Bühne fortwährend von den Wänden fallen lässt ... Steffen Schleiermacher hat keine Tanzmusik geschrieben, sondern Ballettmusik mit doppeltem Boden. So wie das Staatstheater ihr Ringgebiet, dehnen seine Tableaux fortwährend die Grenzen ihrer eigenen Muster. Rhythmisch, klanglich, auch melodisch, also durchaus lyrisch … In Braunschweig ist sie in den Händen des Staatsorchesters unter der Leitung seines sinnlich auf Sicherheit schlagenden Chefs Srba Dinic gut aufgehoben. Fabelhaftes Schlagzeug, erstklassige Bläser, eindrucksvolle Soli – bemerkenswert ausführlicher Jubel zur immer noch anständig besuchten achten (Nachmittags-) Vorstellung.«

»Gregor Zöllig nimmt die ganze körperliche Energie seiner kraftvollen Compagnie zusammen… Sein Tanzstück nimmt den revolutionären Impetus, aber auch die Zartheit und Hoffnung aus Wagners Oper auf. Steffen Schleiermachers sehr rhythmisch durchtreibende neue Musik schlägt höchst perkussiv den Takt dazu. Das ist gelungen. Jubelnder Applaus.«

»Als Tanztheater überzeugt dieser bewegte Siegfried… Deutlich wird die Wahllosigkeit einer jungen Generation, die sich am Scherbenhaufen des Ökosystems und einem maroden Gesellschaftsvertrag reiben muss. Mit körperlicher Impulsivität geht die Gruppe dagegen an. Das wirkt virtuos, aber auch monolithisch. Das Publikum war begeistert von der tänzerischen Verve und einer prägnanten Partitur, die Generalmusikdirektor Srba Dinić und das Staatsorchester Braunschweig mit Lust an Farben und Klangreichtum aus der Taufe hoben. Bei der Premiere wurden das Werk, das Orchester und das Tanzensemble vom Publikum lautstark gefeiert.«

»Generalmusikdirektor Srba Dinić leitete das Staatsorchester Braunschweig sensibel in den poetischen Abschnitten und energisch zupackend, immer genau in den rhythmisch pulsierenden, aber oft auch recht vertrackten Abschnitten. Dieses gelungene Tanztheater lässt frisch über den Wagnerschen Helden nachdenken.«

»Auch ohne die großen Weltdialoge Wagners trifft das Tanzstück so in Idee, Weichheit und Kampkraft Intentionen des »Siegfried« gut. Und das in anderthalb Stunden. Im Haus gab´s großen Jubel.«

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