Die Agora

Ein Platz. Auch im griechischen Sinne eines Orts der Demokratiegenese. Ein Marktplatz der Ideen. Eine AGORA als Austragungsort der freien Rede. Das klingt vernünftig, ist aber zusehends komplex und umso wichtiger.

Unsere von Algorithmen geschützten Blasenexistenzen lassen uns vor den devices verharren. Zuhause bleiben. Nestbau. Streaming. Homeoffice. Lieferdienst. Das hat offensichtlich Folgen für die res publica. Wenn das Gemeinwesen sich in Form von Müllabfuhr und Rundfunkgebühr manifestiert, dann droht der Kipppunkt – nicht nur beim Klima.

Dem Sofadasein, der Blasenexistenz, der Destabilisierung des sozialen Kitts, der Einhegung von Freiheit hätten wir eine Alternative darzureichen, die den Namen tatsächlich verdient: Der Szenograf Wolf Gutjahr macht aus dem Aquarium eine AGORA, aus dem Drinnen ein Draußen, mithin die Nacht zum Tage.

Die AGORA ist eine Arena. Oder ein Marktplatz. Wie unter freiem Himmel, nur trockener. Hell und frei. Ein speakers corner, nur utopischer. Ein Ort für (stadt-)gesellschaftlichen Diskurs. Ein reenactment der δημοκρατία mit Späti oder Kiosk oder als Sandalenfilm. Eine neoaltgriechische Tragödie. Eine Wahlkampftravestie unter Dinosauriern. Ein Fest des Rückzugs vom Privaten.

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