Schokolade oder Himbeer, Black Friday oder Veggie Day, Gucci oder Fairtrade, SUV oder Lastenfahrrad, Brünhilde oder Lady Gaga, Ich oder die Anderen, Auf oder Ab, Krieg oder Frieden – was tue ich?

 

Angesichts globaler Krisen ist die gefühlte Ohnmacht des Einzelnen überwältigend. Dennoch sind wir alle Akteure dieser Welt. Wir fällen unzählige Entscheidungen, oft ohne die Folgen abzusehen. Wie wir uns im Ernstfall entscheiden, hängt von unseren Werten, Erfahrungen und der sozialen Situation ab, ebenso wie vom Zufall oder Augenblick.

 

Im Zentrum der Spielzeit 2022/23 stehen diese individuellen Kipp-Momente. In »Peer Gynt« z.B. erleben wir eine manische Ich-Suche, die mit Realitätsleugnung beginnt und in Kolonialismus und Sklavenhandel abdriftet. Oscar Wilde stellt einen »Idealen Mann« mit korrupter Vergangenheit vor. Friedrich Wolfs »Professor Mamlock« ignoriert eine Bedrohung von rechts solange, bis nichts mehr aufzuhalten ist. Und in Theodor Storms »Schimmelreiter« entscheidet sich ein verschwurbeltes Dorf gegen den Schutz vor der Klimakatastrophe.

 

Die Auswirkungen dieser Entweder-Oder-Situationen betreffen auch die, deren Stimme meist nicht gehört wird. So rückt der Autor und Regisseur Jan Neumann in »Vergessen, dass« Menschen mit Demenz in den Fokus und Daniele Szeredy in »Der Weg der Arbeitenden Klasse ins Paradies« das Feld der prekären Arbeit. Die Sprachkünstlerin Caren Jeß überschreibt Wagners »Walküre« gegen eine patriarchale Gesellschaft: »Hahaha, hohoho / Hojotoha, hojotoho / here we go / here we go«.

 

Wer handelt, kann Dinge verändern. Auch zum Besseren.

 

Wir laden Sie ein zu einer spielerischen Begegnung mit großen Fragen und einem exzellenten Ensemble.

 

Ursula Thinnes und das Team des Schauspiels

Entweder – Oder.

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