Stefan Liebermann ist in Barcelona und Baden-Württemberg aufgewachsen. Nach dem Schauspielstudium in Berlin trat er 2007 sein erstes Festengagement an der Landesbühne Sachsen-Anhalt an, wo er unter anderem als Mortimer in »Maria Stuart«, als Jack in »Bunbury« und als August in »norway.today« zu sehen war. Danach arbeitete er zunächst freischaffend in Berlin. Dort war er an den Sophiensälen, am HAU, am HKW (Haus der Kulturen der Welt) oder am Theater unterm Dach zu erleben. Von 2011 bis 2016 verband ihn eine enge Zusammenarbeit mit dem Théâtre de la Grenouille, dem mehrsprachigen Kinder- und Jugendtheater in Biel (CH). Seine Tätigkeit in der französischsprachigen Schweiz führte ihn an zahlreiche renommierte Bühnen wie das Théâtre Populaire Romand in La-Chaux-de-Fonds, das Théâtre Benno Besson in Yverdon-les-Bains, die Grange de Dorigny in Lausanne oder das TOBS (Theater Biel-Solothurn). In den USA war er 2016 mit der Dakshina Dance Company in mehreren Tanzstücken von Anna Sokolow zu sehen. In seinen eigenen Projekten sucht Stefan Liebermann immer wieder die Nähe zu anderen Künsten: So erarbeitete er 2017 am Kunsthaus Pasquart in Biel gemeinsam mit der Regisseurin Ariane Gaffron und der Bildenden Künstlerin Sandrine Pelletier ein vierteiliges szenisches Projekt nach Thomas Stangls preisgekröntem Afrika-Roman »Der einzige Ort«. In Lesungen und literarischen Formaten setzte er sich intensiv mit Texten von W. G. Sebald, Friederich Hölderlin, Heinrich Heine oder Robert Walser auseinander. Auch im Musiktheater war Stefan Liebermann öfter zu erleben: Er spielte an der Komischen Oper Berlin und arbeitete 2022 in Franz Schrekers »Schatzgräber« an der Deutschen Oper Berlin erstmals mit dem Regisseur Christof Loy zusammen.