Als Dirigentin sieht sich Delyana Lazarova als Musikerin unter Musikern. Zusammenarbeit, Offenheit und Sensibilität für den spezifischen Klang und Charakter eines jeden Orchesters sind die Basis ihrer Arbeit, immer im Dienste der Musik. Orchester weltweit schätzen ihre Fähigkeit, Klang zu vermitteln und eine Atmosphäre zu schaffen, in der sich Musik frei entfalten kann.
Die letzten Spielzeiten waren für Lazarova reich an neuen Begegnungen und die Nachricht ihres außergewöhnlichen Talents hat sich schnell herumgesprochen: In dieser Saison gibt sie ihr Debüt mit dem Royal Philharmonic Orchestra, dem hr-Sinfonieorchester, dem Minnesota Orchestra und dem Orchestre de Chambre de Lausanne und dirigiert das Malmö Symphony, das Orquesta Sinfónica de Tenerife und das Sao Paolo State Symphony Orchestra. Erstmals wird sie auchmit dem Orchestre Philharmonique de Strasbourg und der Royal Northern Sinfonia zusammenarbeiten. Wiedereinladungen führen Lazarova unter anderem zum Hallé Orchestra, dem Orchestre National Bordeaux Aquitaine und dem Orchestre National de Lille. Nach ihrem Debüt beim Enescu-Festival in der vergangenen Saison wird sie im Herbst 2024 auch den Internationalen GeorgeEnescu-Wettbewerb eröffnen.
Delyana Lazarova geht in dieser Saison mit drei Orchestern auf Tournee: Nach ihrem erfolgreichen Debüt im Jahr 2022 leitet sie das Kammerorchester Basel bei Konzerten in Südamerika, tritt mit der Jungen Deutschen Philharmonie in Deutschland, der Schweiz und Luxemburg auf und gibt vier regionale Konzerte mit der Nordwestdeutschen Philharmonie.
Delyana Lazarovas internationale musikalische Ausbildung spiegelt sich in ihrem breit gefächerten Repertoire wider. Die gebürtige Bulgarin hat eine natürliche Affinität zum osteuropäischen und russischen Repertoire (Dvořák, Strawinsky, Tschaikowsky, Bartók), fühlt sich aber – vor allem beeinflusst durch ihr Studium in der Schweiz – gleichfalls in der Wiener Klassik zu Hause. Eine besondere Leidenschaft verbindet Lazarova auch mit Musik des 20. und 21. Jahrhunderts. In der Saison 2024-25 tritt sie ihre Rolle als Artistic Partner von ROCO in Houston an, einem Kammerorchester, das sich auf zeitgenössische Musik spezialisiert hat. Gemeinsam werden sie unter anderem das Klavierkonzert „Total Eclipse“ von Clarice Assad uraufführen. Lazarovas erste CD mit Werken der bulgarischen Komponistin Dobrinka Tabakova, die sie mit dem Hallé aufgenommen hat, wurde im Oktober 2023 veröffentlicht.
Nach dem Gewinn des ersten internationalen Siemens-Hallé-Dirigentenwettbewerbs war Delyana Lazarova von 2020 - 2023 Assistentin von Sir Mark Elder beim Hallé Orchestra und Music Director des Hallé Youth Orchestra. Außerdem assistierte sie Cristian Măcelaru beim WDR Sinfonieorchester Köln und dem Orchestre National de France. Im Jahr 2020 wurde sie mit demJames Conlon Conductor Prize beim renommierten Aspen Music Festival ausgezeichnet. Zu ihren früheren Erfolgen zählen der Gewinn des NRTA International Conducting Competition im Jahr 2019 sowie das Bruno Walter Conducting Scholarship beim Cabrillo Festival of Contemporary Music in Kalifornien in den Jahren 2017 und 2018.
Lazarova studierte Dirigieren an der Zürcher Hochschule der Künste (ZHdK) bei Professor Johannes Schlaefli. Außerdem besuchte sie zahlreiche Meisterkurse, unter anderem bei Bernard Haitink, Paavo Järvi, Leonard Slatkin, Mark Stringer, Robert Spano und Matthias Pintscher. Neben ihrem Master in Dirigieren ist sie auch eine versierte Geigerin mit einem Master-Abschluss und einem Diplom der Jacobs School of Music in Indiana, wo sie bei Mauricio Fuks studierte und ein Stipendium für künstlerische Spitzenleistungen erhielt.