Familienstück zur Weihnachtszeit
Erich Kästner
Stell dir vor, du bist in einem Ferienheim und auf einmal hörst du diese eine Melodie, dieses Lied, von dem du dachtest, dass es nur dir und deinem Vater gehört. Du heißt Luise Palfy, und Lotte Körner singt diesen Song. Als ihr dann miteinander sprecht, merkt ihr, dass er nicht die einzige Gemeinsamkeit ist: »Das doppelte Lottchen«, von Erich Kästner als Drehbuch entworfen und dann 1949 als Roman veröffentlicht, hat märchenhafte Qualitäten. Vorbei an der damaligen Realität erzählt Kästner eine heile Welt. Doch auch diese heile Welt hat Risse: Luises und Lottes Eltern leben getrennt.
Heutzutage ist Patchwork kein unbekanntes Konzept und es gibt viele unterschiedliche Familienkonstellationen. Dazu kommt, dass die salomonische Trennung der Zwillinge ohne Besuchsrecht gegen die von 195 Staaten unterzeichnete UN-Kinderrechtskonvention verstößt. Hier übernehmen Lotte und Luise das Ruder. Es beginnt eine turbulente Verwechslungsgeschichte, in der das Publikum mit den beiden mitfiebert und an deren Ende wiederum eine märchenhafte Lösung steht, oder?
Jörg Wesemüller, Leiter JUNGES! Staatstheater, haucht der Geschichte gemeinsam mit Jasna Bošnjak und Jörg Wockenfuß neuen Atem ein.
»Das doppelte Lottchen« wird gefördert von der Öffentlichen Versicherung und der Stiftung Braunschweigischer Kulturbesitz. Die Gebärdensprachdolmetscher:innen werden gefördert von der Öffentlichen Versicherung.