Götterdämmerung

Götterdämmerung

Götterdämmerung

Musikdrama von Richard Wagner
Dritter Tag des Bühnenfestspiels »Der Ring des Nibelungen«
Dichtung vom Komponisten
in deutscher Sprache mit Übertiteln

Mit Richard Wagners »Götterdämmerung« vollendet das Staatstheater Braunschweig sein großes Spielzeitprojekt, eine Inszenierung des »Ring des Nibelungen« als gemeinschaftliche Arbeit aller Sparten des Hauses. Nach »Das Rheingold« (Musiktheater mit Schauspiel), den Uraufführungen »Die Walküren« von Caren Erdmuth Jeß (Schauspiel mit Staatsorchester) und »Siegfried – Eine Bewegung« von Steffen Schleiermacher / Gregor Zöllig (Tanztheater mit Staatsorchester) folgt nun mit der »Götterdämmerung« das Finale zur vollständigen Musik Wagners in opulenter Besetzung und Ausstattung und unter Beteiligung aller Sparten. Ein Musikalischer Leiter, drei Regisseurinnen, ein Choreograf, vier Ausstatter:innen, zwei Dramaturginnen sowie zwölf Solist:innen, ein Schauspieler, das gesamte Tanz-Ensemble, Chor, Herren-Extrachor und das Staatsor­chester gestalten gemeinsam 270 Minuten Musikdrama.
 

Im Regiekollektiv ist jede:r einzelne für verschiedene Stränge der Handlung verantwortlich. Die Einteilung basiert dabei auf Dramaturgie und Erzählebenen des Werkes an sich. Da ein komplexes Drama wie dieses zugleich in den Szenen und Instrumentalpassagen eng verwoben ist, arbeiten die Regisseur:innen darüber hinaus in einzelnen Sequenzen kollektiv. Unter der Musikalischen Leitung von Generalmusikdirektor Srba Dinić stellt sich so dem hierarchischen Genie­kult im Geiste eines Wagnerischen »Gesamtkunstwerkes« die kollektive Exzellenz der Sparten selbstbewusst gegenüber.
 

Liebe und Macht – Schicksale, die miteinander so eng verwoben sind, dass sich die Protagonist:innen im Geflecht ihrer Vergangenheit und Familiengeschichten immer weiter verketten, nicht ahnend, dass der Untergang unmittelbar bevorsteht. Alberichs Sohn Hagen, aufgewachsen mit seinen Halbgeschwistern Gunther und Gutrune am Hofe der Gibichungen, will den im »Rheingold« geraubten Ring zurückerobern. Da er aus eigener Kraft aber nicht imstande wäre, gegen den »Helden« Siegfried zu bestehen, entspinnt er eine Intrige, die Siegfried seine Geliebte Brünnhilde vergessen und verraten lässt und schließlich seinen Tod herbeiführen wird.
 

Die Ebenen des Transzendenten, des untergründig Erahnten, der Wider­sprüche und die Motive der Entfrem­dung und Täuschung werden freige­legt. Mit der »Götterdämmerung« findet Richard Wagners Tetralogie ein Ende von nicht nur enormem Ausmaß, sondern auch gewaltigem utopischen Potenzial.

 


 

In einer 60-minütigen Pause nach dem 1. Aufzug (jeweils gegen 19 Uhr) bieten wir Ihnen ein gastronomisches Angebot auf dem Vorplatz des Großen Hauses sowie im 5kW. Eine vorherige Reservierung wird empfohlen.

Pressestimmen

»Jedes Braunschweiger Spartenkollektiv sowie das Regie- und Ausstattungsquartett steuerten verdichtende Ideen-Farben bei. Die Choreografien erwiesen sich in den erzählenden Rückblenden auf die ersten Ring-Teile als poetischer und ästhetisch bestechender Götterdämmerung-Theatercoup. Stimmen gab es hier nur charakterstarke und bezwingende – ohne Ausnahme… ein phänomenales Ensemble. Das Braunschweiger Ring-Finale gipfelt in düsterer Pracht, nervöser Fülle und hoher dramatischer Verdichtung. Packende Apokalypse.«

»Das Ergebnis ist kein Stückwerk, sondern ein ungewöhnlich klarer und unvoreingenommener Blick auf das Werk. Der »Ring« bekommt sein menschliches Maß zurück. Und wirkt so interessant und gegenwärtig wie lange nicht… So, wie es hier zu sehen ist, eröffnet das alte Stück neue Perspektiven auch für die Zukunft des Theaters. Ein spektakuläres Gemeinschaftsprojekt.«

»Das Tanztheater Braunschweig war ein entscheidender Motor fürs Gelingen des Kraftakts «Ausweitung des Ringgebiets»… Die Inferno-Wogen der Alberich-Szene und der große Abgesang auf die sterbende Natur (mit Brettern aus der abgeholzten Weltesche) sind Höhepunkte einer vor innerer und äußerer Spannung knisternden Inszenierung.«

»Eine eindrückliche und sehr kurzweilige Produktion als Abschluss dieser außergewöhnlichen Sicht auf Wagners »Ring«… Auch musikalisch konnte sich diese Aufführung mehr als Hören lassen. Nicht nur, dass Allison Oakes eine faszinierende, ausdrucksstarke Brünnhilde sang, mit atemberaubender Kondition bis zum Schluss. Ebenso der nicht minder beeindruckende Tillman Unger als Siegfried. Franz Hawlata faszinierte als Hagen mit kerniger, facettenreicher und sehr klarer Diktion. Srba Dinić bändigte am Pult des bestens präparierten Staatsorchesters Braunschweig souverän Wagners gewaltige Klangmassen.«

»Wie konzentriert das Staatsorchester fünf Stunden hochkomplexer Musik zu emotionalen Klangräumen geformt hat, ist hinreißend… Szenisch setzte das Tanzensemble starke Akzente. Tanz ist eigentlich das ideale Ausdrucksmittel der psychologischen Untergründe des Mythos, weil er einerseits körperlich konkret wird, andererseits eine kreatürliche Abstraktion des Realen ist. Choreograph Gregor Zöllig findet da packende Bilder. Heftiger Applaus.«

»Für jedes Opernhaus ist die »Götterdämmerung« eine gewaltige Herausforderung; wenn dann noch wie in Braunschweig über das Musiktheater hinaus weitere Sparten einbezogen werden, sind die Anforderungen an alle enorm. Diese hat das Staatstheater mit der einhellig umjubelten Premiere auf eindrucksvolle Weise erfüllt. Das Premierenpublikum war begeistert und überschüttete alle Mitwirkenden einschließlich des Orchesters, das aus dem Graben auf die Bühne kam, sowie die Leitungspersonen mit lang anhaltenden Ovationen.«

»(Da) braucht es natürlich auch Sängerdarsteller von Format – und die standen zur Verfügung: Allison Oakes überzeugte in allen Belangen, indem sie die betrogene Frau glaubwürdig darzustellen wusste und mit ihrem strahlkräftigen, höhensicheren Sopran imponierte. Ein unbekümmerter Siegfried war Tilmann Unger mit seinem frischen, teilweise baritonal timbrierter Tenor… Ein richtig böser, hinterhältiger Hagen war Franz Hawlata, der mit differenzierender Führung seines mächtigen Basses erfolgreich war. Christian Miedl gab den Gunther als Schwächling, der sich gegenüber Hagen nicht behaupten kann, und ließ einen starken gut geführen Bariton hören. Seine Schwester Gutrune war mit sauberem, klarem Sopran Victoria Leshkevich. Schließlich verbreiteten die Rheintöchter Veronika Schäfer, Milda Tubelytė und Marlene Lichtenberg ausgewogenen Wohlklang. In der Einstudierung von Georg Menskes und Johanna Motter bewährten sich Chor und Extrachor des Staatstheaters.«

»Phänomenale Produktion - nicht endender Jubel nach sechsstündigem Wagner-Rausch.«



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  Letzte Aufführung: Sa 24.06.2023