Spartenübergreifendes Projekt zu Béla Bartóks »Herzog Blaubarts Burg«
Oper in einem Akt / Libretto von Béla Balázs / in englischer, ungarischer und französischer Sprache mit deutschen Übertiteln
In der weitläufigen Burg ihres Ehemanns stößt Judith auf sieben verschlossene Türen. Blaubarts Warnungen zum Trotz ist sie fest entschlossen zu erkunden, was sich dahinter verbirgt. Sie macht zutiefst berührende, aber auch verstörende Entdeckungen – und ihre Neugier hat für sie selbst wie auch für Blaubart fatale Konsequenzen.
Das spartenübergreifende Projekt »Körperfestung / Herzog Blaubarts Burg« von Tanz und Musiktheater steht im Zeichen von Béla Bartóks Einakter »Herzog Blaubarts Burg«: einem Werk, dessen Dramatik sich ganz im Inneren entwickelt – im Inneren Blaubarts, Judiths und ihrer Beziehung, aber auch im Inneren der Burg, die menschengleich seufzen und sogar bluten kann. Hinter jeder Tür öffnet sich ein konkreter Raum von Blaubarts Besitz, eine Facette seines Wesens sowie eine jeweils neue musikalische Welt, die Bartók im groß besetzten Orchesterapparat schillern lässt.
Bartóks Werk, das schon im Prolog die Frage stellt: »Wo ist die Bühne: innen oder außen?«, lädt zu vielfältigen Assoziationen ein und wird in der Inszenierung des Choreografen und Regisseurs Guy Weizman mit anderem Material kombiniert. Weizmans Arbeiten zeichnen sich durch Interdisziplinarität aus, die sich in diesem Projekt dem Erkunden einer Festung verschreibt, in die der Mensch sich eingeschlossen hat.
Aufführungsdauer: ca. 1 h 25 min, keine Pause
Altersempfehlung: ab 16 Jahren
Zur Inszenierung »Körperfestung / Herzog Blaubarts Burg« liegen weitere Hinweise (Content Notes) vor. Diese können bei Bedarf im Bereich Barrierefreiheit unter Sensorische Reize und Content Notes abgerufen werden.
»Was für ein ästhetischer Wurf! Das Bühnenbild von Ascon de Nijs, die Kostüme von Maison the Faux, die Choreographie von Roni Haver mit den oft in sich zitternden, dann wieder erstarrenden Tänzerinnenkörpern deuten Bartóks Oper über Blaubart als klinisches Psychogramm eines hochtoxischen Machtmenschen (...). Großer Applaus für alle Beteiligten dieser wahrhaft packenden Interpretation eines Mythos in suggestiver Ästhetik. Dringend ansehen.«
»Ein Opernabend, aufwühlend, verstörend und faszinierend zugleich, mit einem versöhnlichen Ausklang. Das Publikum feierte diese grandiose Aufführung mit tosendem Applaus.«
»Mezzosopranistin Charlotte Hellekant fügt sich perfekt in die Tanzenden, zieht durch ihre Zuwendung mehr und mehr der Opfer an sich. Als sich der maliziöse Blaubart-Sänger Michael Mrosek seine Mörderhandschuhe überstreift, Tänzer Giovanni Fumarola als sein Alter Ego die Köpfe der Opfer brutal verkantet, kippt der Opernschluss in einen Epilog mit neuem Ende: Judith befreit sich. Das als Club Guy & Roni bekannte Team hat hier ein Gesamtkunstwerk von großer ästhetischer Dichte und Suggestion geschaffen, von Mino Marani und dem Staatsorchester expressiv unterstützt.«
»Die Burg ist hier durch das athletische Braunschweiger Tanzensemble symbolisiert. Die Tänzerinnen und Tänzer leiten Judith (Charlotte Hellekant) und Blaubart (Michael Mrosek) bei der existenziellen Burgbesichtigung, die eigentlich eine Seelenschau ist. Sie bedrängen und umfließen, sie schützen und tragen Judith und machen so spürbar, was sonst nur vermeintlich hinter den Türen zu sehen ist… Eine starke Produktion, die fast jede Anreise wert ist.«
Letzte Aufführung:
Fr
31.05.2024