Searching for Zenobia

Searching for Zenobia

Searching for Zenobia

Musiktheater von Lucia Ronchetti
Musik von Lucia Ronchetti in Zusammenarbeit mit Mais Harb und Elias Aboud / Libretto von Mohammad Al Attar / Deutsche Übersetzung von Sandra Hetzl

Uraufführung

Die erfolgreiche Uraufführung von Lucia Ronchetti und Mohammad Al Attar zur Eröffnung der Münchener Biennale ist ab September im Kleinen Haus zu erleben.

 

 

Berlin 2025: Leyla fällt das Tagebuch ihrer sterbenden Mutter Zeina in die Hände. Wir tauchen ein in die Biografie der syrischen Archäologin, die einst Palmyra und die Geschichte der antiken Königin Zenobia erforschte, bevor sie sich durch den Krieg gezwungen sah, Syrien zu verlassen und in Deutschland Zuflucht zu suchen. Hier wandern ihre Gedanken immer wieder zurück in ihre Heimat. Vor allem begleitet sie die imaginierte Präsenz von Zenobia, mit der sie in einen intimen Dialog tritt. In ihrer Komposition vereint Ronchetti Fragmente aus Albinonis gleichnamiger venezianischer Oper mit traditioneller syrischer Musik.

 

Mohammad Al Attar: »Zeina ähnelt vielen Frauen, die ich persönlich kenne oder deren Geschichten ich gehört habe. Frauen, die für ihre Überzeugungen, für ihr Überleben, für ihre Kinder kämpfen mussten und die all das durchmachen mussten. Mit Tapferkeit, mit Würde, mit Edelmut und mit gebrochenen Herzen. Sie haben viele unerträgliche Verluste erlitten, haben etliche nicht verheilte Wunden, aber sie haben trotzdem weitergemacht. Für mich sind das die Zenobias von heute. Das sind die Menschen, über die es sich zu sprechen lohnt.«

 

Lucia Ronchetti: »Mohammad Al Attar, Mais Harb und Elias Aboud, drei syrische Künstler:innen, haben meine Sichtweise und Vision von Zenobia und Palmyra und dem Projekt völlig verändert. Die Partitur wurde zu einem vielschichtigen Gebiet der Eindrücke, die von den unterschiedlichen Migrationswegen von Menschen und Werken heute und in der Vergangenheit herrühren.«

 

Diese Vielschichtigkeit wird klanglich erfahrbar: So vereint Ronchetti in ihrer Komposition Anklänge an Tomaso Albinonis venezianische Barockoper »Zenobia« und arabische Klänge durch den Gesang von Mais Harb und das Schlagwerk von Elias Aboud und lässt so das Publikum eintauchen in die verschiedenen (Klang-)Welten der drei Protagonistinnen.

Koproduktion mit der Münchener Biennale

Besetzung

Musikalische Leitung: Christine Strubel
Regie: Isabel Ostermann
Bühne und Kostüme: Stephan von Wedel
Dramaturgie: Sarah Grahneis

Pressestimmen

»Eindringliche, eindrucksvolle Kammeroper (…), packend inszeniert von der ehemaligen Braunschweiger Operndirektorin Isabel Ostermann.«

»Es ist eine Stärke von Stück und Inszenierung, dass sie von dem erschütternden Ausnahmefall auch so ins Allgemeinmenschliche führt. Die Handlungsebenen sind gut mitvollziehbar, die Musik zugänglich. Starker, langanhaltender Applaus.«

»Searching for Zenobia ist ein ganz zauberhaftes Werk geworden, das viel länger nachwirkt, als man es im Moment der Aufführung für möglich hält. Weil es klug, sehr fein, sehr genau ist. Und den Schmerz der Welt überträgt in ein autonomes Kunstwerk. Ein politisch und poetisch notwendiger Beitrag zum Opernrepertoire der Gegenwart.«

»Lucia Ronchetti greift in ihrem narrativen, tragisch anmutenden Musiktheater gänzlich unplakativ das Thema Migration auf. Ein Drama über den Kreislauf von Macht, Zerstörung, Flucht, über Musik als Gefäß für seelisches Leid jenseits aller Tonsysteme.«

»Die Musik erzählt eine postmigrantische Klangutopie, die mehr als Worte sagen und fühlbar machen kann. Das beweist die unglaublich agile und aufmerksame Dirigentin Susanne Blumenthal, die den Frauenchor und das Streichensemble des Staatstheaters Braunschweig couragiert zusammenhält.«

»Getragen wird der Abend vor allem von Schauspielerin Naima Laube, die sich in die langen Tagebuch-Monologe verbeißt und Zeinas Verzweiflung ebenso spürbar macht, wie deren wild herausgeschriene Wut. Quasi als gesprochenes Pendant zu den hier musikalisch verweigerten barocken Affekt-Darstellungen. Ein interessanter Twist, der in der klaren und zum Glück nie effekthascherischen Inszenierung von Isabel Ostermann nicht zuletzt dank Laubes darstellerischer Präsenz gut aufgeht.«



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Termine


  Letzte Aufführung: So 06.10.2024