Über das Theater

 

Abbildung: Modell Kleines Haus (Stadtarchiv Braunschweig)
 

Hatte die Braunschweiger Bühne mit einem 1920 im Schloss eingerichteten Kammertheater erstmals eine zweite, kleinere Spielstätte erhalten, so lebte diese Tradition im Dezember 1949 mit einer Studiobühne wieder auf, eingerichtet im Dachgeschoss des ehemaligen Luftflottenkommandos in der Grünewaldstraße. Sie diente bis 1996, dem Bezug eines Neubaus, mit simpelsten Möglichkeiten aber umso eindringlicherer Atmosphäre als Kleines Haus.
 

Dessen neue Spielstätte, ein Theater mit 250 Plätzen direkt gegenüber des Großen Hauses, ist das Ergebnis eines 1986 ausgelobten bundesweiten Ideenwettbewerbs. Den realisierten Entwurf des Braunschweiger Architekturbüros Lindemann und Thamm zeichnet eine sehr kompakte Lösung aus: ein fast quadratischer Theatersaal mit zwei knappen Galerien und ein gläserner Bug, unter anderem aus Foyerräumen, der die städtebauliche Situation arrondiert. Ein gründerzeitliches Wohnhaus, in dem der später international bedeutende Künstler Max Beckmann (1884–1950) ab 1896 einige seiner Braunschweiger Jugendjahre verlebt hatte, wurde baulich integriert und beheimatet unter anderem die Schauspieldramaturgie.